Interessante Einblicke in den Hanauer Wohnungsmarkt hat Verbandsdirektor Dr. Axel Tausendpfund bei einem Besuch der Baugesellschaft Hanau im Dezember 2017 erhalten. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des kommunalen Wohnungswirtschaftsunternehmens, Jens Gottwald, besuchte er mehrere Liegenschaften und erhielt auf diese Weise einen guten Überblick über die Vielseitigkeit der bestehenden Angebote und die Anstrengungen der letzten Jahre, das Wohnungsangebot zukunftsfähig zu erhalten.
„Nicht nur ein Haus – es könnte Ihr ZuHause sein”, so lautet der Slogan der Baugesellschaft Hanau, die in der Brüder-Grimm-Stadt immer rund 4.100 Wohnungen im Bestand und damit eine wichtige Funktion für den lokalen Wohnungsmarkt hat, denn immerhin knapp 90 Prozent der Wohnungen werden zu einem Quadratmeterpreis von unter sieben Euro vermietet. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt bei 5,52 Euro. Dass es sogar einzelne Objekte gibt, bei denen nur 3,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zu zahlen sind, überraschte den Besucher dann doch. Dieses für das Rhein-Main-Gebiet außergewöhnlich preiswerte Angebot ist allerdings an ein hohes Maß an Eigeninitiative der Mieter gekoppelt. Wie Gottwald erklärte, bietet die Baugesellschaft im sogenannten „Hafenprojekt“ Wohnungen zum Selbstausbau an. Die Höhe der Miete richtet sich dann nach dem gewählten „Ausbaustatus“, den der Mieter wählt.
Erste Station der gemeinsamen Rundreise war ein Neubau-Projekt, das die Baugesellschaft gemeinsam mit „Stefan Forster Architekten“ in exponierter Innenstadtlage realisiert hat, nachdem dort eine nicht mehr sanierungsfähige Wohnanlage aus der Nachkriegszeit abgerissen worden war. Die zentrale Lage und die gute Infrastruktur haben dafür gesorgt, dass die insgesamt 57 barrierefreien Neubauwohnungen schnell vermietet waren. Wohnortnahe Gastronomie- und Einzelhandelsangebote quasi vor der Haustür machen die Wohnlage besonders interessant. Die optisch hochwertige Gestaltung korrespondiert zudem mit einem gegenüberliegenden Projekt, bei dem 150 Eigentumswohnungen entstanden sind. Wie Jens Gottwald erläuterte, profitiert von der deutlichen Aufwertung das gesamte Quartier.
Bildquelle: Baugesellschaft Hanau
Ein Beispiel erfolgreicher Sanierung im Bestand, die durch eine gelungene Nachverdichtung ergänzt wurde, sodass am Ende eine attraktive Ausweitung des Wohnungsbestandes in gefragter Wohnlage geschaffen werden konnte, präsentierte der Geschäftsführer der Baugesellschaft als nächstes. Rund sieben Millionen Euro hat das Unternehmen an diesem Standort in die Modernisierung von 96 Wohneinheiten und weitere vier Millionen in den Neubau von 40 Wohnungen investiert. Damit ist das Projekt ein wichtiger Mosaikstein in der Gesamtkonzeption, die immer bezahlbaren und attraktiven Wohnraum im Fokus hat. Dass sich die Anlage und die Baugesellschaft als Vermieter großer Beliebtheit erfreuen, zeigt sich unter anderem darin, dass es einige Mieter gibt, die bereits in den 60er-Jahren die damals neugebauten Wohnungen bezogen haben und seither dort geblieben sind.
Eine über das gesamte Flachdach verlaufende, aufgeständerte Photovoltaikanlage hat in der jüngeren Vergangenheit schon mehrfach interessierte Fachbesucher angelockt. Damit bot sich die Wohnanlage in Kesselstadt als Abschluss der Rundreise an. Wie Gottwald, erläuterte, ist es für ein zukunftsorientiertes Wohnungsunternehmen unumgänglich, auf die Verknappung der Rohstoffe und den damit verbundenen Preissteigerungen sowie dem Klimawandel vorausschauend zu reagieren. Die Baugesellschaft legt deshalb einen Schwerpunkt darauf, ihre Häuser und Wohnungen verstärkt energetisch zu optimieren. Mit der Sanierung der 192 Wohnungen ist ein echtes Vorzeigeprojekt gelungen, da hier nicht nur Energie eingespart, sondern mit Hilfe der Photovoltaikanlage auch Energie produziert werden kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die sogenannte zweite Miete, die Betriebs- und Heizkosten umfasst, für die Mieter bezahlbar bleibt.
Die exemplarische Auswahl der vorgestellten Projekte und Maßnahmen dokumentiert eindrucksvoll, wie die Baugesellschaft sich ihrer Verantwortung für die Schaffung von Wohnraum offensiv stellt. Dabei ist es gerade die große Bandbreite und Vielseitigkeit der unterschiedlichen Wohnraumangebote, die sicherstellen, dass die Baugesellschaft auch in Zukunft diese Aufgabe erfüllen kann. Allein in den letzten sechs Jahren hat das Wohnungswirtschaftsunternehmen rund 110 Millionen Euro investiert. Dass sie dabei auch ein gefragter Vermieter ist, zeigt sich unter anderem auch an der Leerstandsquote, die inklusive des modernisierungsbedingten Leerstands heute bei gerade mal sieben Prozent liegt.
Imagefilm der Baugenossenschaft Hanau GmbH