Der Marktplatz ermöglichte einen regen Austauch im kleinen Kreis

Der Fachkräftemangel hat zu einem Paradigmenwechsel geführt. Konnten sich vor einigen Jahren die Unternehmen noch den geeignetsten Mitarbeiter unter den Bewerbern aussuchen, müssen sich heute potenziellen Arbeitgeber vermehrt im Kampf und die besten Köpfe positionieren. Bildlich gesprochen: „Die Reise nach Jerusalem“ findet nun mit umgekehrten Vorzeichen statt. Auf der Suche nach Bauingenieuren, Immobilientechnikern, ITlern und Spezialisten im Rechnungswesen – hier ist der Bedarf am größten – muss man darangehen, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber auszubauen, um neue Fachkräfte zu locken und die alten zu halten. Wie das am besten geht, vermittelt das 8. Forum Personal der EBZ Akademie, des AGV sowie des GdW mit insgesamt sechs teilnehmenden Regionalverbänden am 5. und 6. März 2020 in Erfurt. Knapp 80 Teilnehmer tauschten sich trotz nahender Corona-Gewitterwolken über die Themen Arbeitgeberattraktivität und Employer Branding aus.

Interessierte Zuhörer aus den Reihen des VdW südwest

Die demografische Entwicklung in Deutschland und die digitale Transformation in der Wirtschaft dürfte die Frage nach Fachkräften in eine chronische Angelegenheit verwandeln. Im Werben um Spezialisten sollten Immobilienunternehmen ihre spezifische Arbeitgeberattraktivität ausbauen, und zwar in Form des „Employer Branding“ – also mit Konzept und Kommunikation. Die Eckpunkte und Inhalte dieses Ansatzes – auch mit praktischem Input in drei Workshops sowie einem Marktplatz zum Erfahrungsaustausch – wurden von den unterschiedlichsten Referenten aus Wissenschaft, Forschung und Praxis dargelegt.

Interessierte Zuhörer aus den Reihen des VdW südwest

So lieferte Alexander Burstedde vom Institut der deutschen Wirtschaft erste Einblicke in interessante Fakten des deutschen Arbeitsmarktes, die Variablen, die ihn beeinflussen – beispielsweise Demografie, Zuwanderung und Digitalisierung – sowie speziell die für die Wohnungswirtschaft heruntergebrochene Daten und darauf aufbauende Tipps. Demgemäß legte er beispielsweise dar, dass und wie sich der Gehaltsunterschied zwischen Fortbildungsabsolventen und Akademikern im Laufe des Berufslebens amortisiert und stellte die Überlegung an, ob es nicht sinnvoll wäre, Bürokaufleute, an denen es branchenübergreifend kaum mangelt, für die Wohnungswirtschaft zu qualifizieren, da der Immobilienkaufmann seit 2019 auch zu den Engpassberufen zählt.

 

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