Fachausschuss für Berufliche Bildung und Personalentwicklung New Work in Mainhatten
„Mitarbeiter – Erfolgsfaktor oder Hindernis?“ mit diesem, zugegeben provokanten Titel berichteten Andreas Vondran, Vorstand der WOGEDO Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost eG, und Organisationsberater Manfred Hangele den Mitgliedern des Fachausschusses für Berufliche Bildung und Personalentwicklung über ihren gemeinsamen Change-Management-Prozess in der Düsseldorfer Traditionsgenossenschaft. Auch der Ort der Sitzung passte zum Thema: Die Teilnehmer trafen sich nämlich am 15. November 2018 im Westhafentower, einem modernen Bürogebäude in Frankfurt, in dem die Nassauische Heimstädte (NH) zwei Etagen angemietet hat.
„Es war ein Hürdenlauf zum Erfolg, das will ich gar nicht verhehlen“, gestand Vondran gleich zu Beginn seines Vortrags, aber am Ende habe es sich für alle Beteiligten gelohnt. Von den Veränderungen profitieren, so Vondran weiter, nicht nur die Mitglieder, Mitarbeiter und der Vorstand der WOGEDO, sondern auch das Image der Genossenschaft selbst. Heute zählt das Unternehmen, das im Juli sein hundertjähriges Jubiläum feiern kann, rund 10.000 Mitglieder. Dem war nicht immer so, lag doch der Grund, den Change-Management-Prozess in Angriff zu nehmen, in einem anhaltenden Mitgliederschwund.
Ziel der neuen Ablauforganisation war, die Mitglieder, also die Kunden, konsequent in den Mittelpunkt des operativen Geschäftes zu stellen und ihnen ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis für ihre Wohnung anbieten zu können. Heute haben Mitglieder der WOGEDO die Möglichkeit, bis zu einem festgelegten Jahresbudget eigenständig die Vertragshandwerker mit Kleinreparaturen zu beauftragen, oder beim Einzug in ausgewählte Bestandswohnungen Einfluss auf Wandfarbe, Bodenbelag und sogar die Gestaltung des Badezimmers zu nehmen. Bis zu diesem Punkt war allerdings ein achtjähriger Veränderungsprozess nötig, in den sowohl die Mitarbeiter als auch die Geschäftsführung getreu dem Motto „Haltung verändert Verhalten“ aktiv eingebunden waren.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Besichtigung der von der NH angemieteten Räume. Fasziniert vom Ausblick auf den Main und die Finanzmetropole konnten sich die Sitzungsteilnehmer Anregungen für moderne Arbeitsplatzgestaltung in ihren Unternehmen holen, und sei es auch im Kleinen. Helge Bitzer, Leiter Unternehmensbereich Neubau, diskutierte ausführlich mit den Besuchern das Pro und Contra der gewählten Lösungen. Eine offene Raumgestaltung bietet hier sowohl Möglichkeiten für Einzel- und Gruppenbüros, Besprechungsecken und eine Küche, die nicht nur Aufenthaltsqualitäten besitzt, sondern auch gerne als „Think Tank“ genutzt wird. Die eigentlich dafür gedachten Module würden hingegen weniger gern genutzt, räumte Bitzer ein. Nachahmenswert fanden die Teilnehmer hingegen die Lösungen der NH für eine optimale Ausnutzung des Eltern-Kind-Büros und des durch Arbeitsstättenverordnung vorgeschriebenen Liegeraums.
Die Sitzung wurde abgerundet durch aktuelle Informationen aus dem VdW südwest sowie mit einer ersten kurzen Evaluierung des derzeit laufenden Gemeinschaftsprojekts des Fachausschusses „Azubi digital“.