Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
Sanierung von zwei Hochhäusern


In den 1960er Jahren waren sie ein Beispiel für zukunftsweisendes Wohnen: Hochhäuser in Camus-Dietsch-Plattenbauweise. Sie wurden in Rekordzeit in Saarbrücken im Wohnquartier Folsterhöhe und auf dem Eschberg gebaut. Der große Vorteil von Plattenbausiedlungen: Sie sind grün, großzügig bebaut und haben stabile Nachbarschaften, weil jeder jeden kennt.

Generalsanierung auf der Folsterhöhe

Saarbrücken Fosterhöhe
Folsterhöhe | © Becker & Bredel
Das Wohnquartier Folsterhöhe im Saarbrücker Stadtteil Alt-Saarbrücken liegt mitten im Grünen. Knapp 1.000 Wohnungen verteilen sich auf vier Gebäudetypen mit sechs, neun, 13 und 16 Wohnetagen. Dominiert wird die Folsterhöhe von zwei Dreizehngeschossern im Vogelsborn und im Königsbruch. Der Vogelsborn ist bereits komplett saniert, unlängst haben die Arbeiten im ersten von drei Bauabschnitten im Königsbruch begonnen.
Der Gebäudeteil Königsbruch 1 wurde in ersten Schritt entkernt. Derzeit laufen die umfangreichen Betonsanierungsarbeiten an den Loggien der 78 Wohnungen, den Laubengängen auf 13 Wohnetagen und der Fassade. Parallel dazu werden die Versorgungsstränge im Gebäude neu aufgebaut.
Ab Sommer erhält die Fassade ein Wärmedämmverbundsystem sowie neue Fenster und Wohnungstüren, um in punkto Energieverbrauch einen KfW-Standard 115 zu erreichen.
Der Wohnungsmix im Königsbruch 1 bleibt erhalten: Nach der Fertigstellung im Frühsommer 2021 werden jeweils 26 neuwertige Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit Loggia auf den Wohnungsmarkt gebracht. Die Badezimmer von 14 Dreizimmerwohnungen werden mit Badewannen ausgestattet, in allen anderen Wohnungen werden Duschen eingebaut.
Die Aufteilung im Erdgeschoss und den ehemaligen Hochkellern in der ersten Etage wird erhalten bleiben.

Beim Innenausbau wird die gesamte Elektroinstallation erneuert, Wände und Decken komplett verspachtelt und tapezierfertig vorbereitet, Bäder von Grund auf erneuert, moderne, helle Fliesen im Sanitärbereich und den Küchen verbaut sowie moderne und pflegeleichte Bodenbeläge eingebaut. Neue Zimmertüren dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt beziffert die Siedlungsgesellschaft nach den aktuell vorliegenden Ausschreibungsergebnissen und Nachverhandlungen mit voraussichtlich 6,7 Millionen Euro. Dies entspricht Baukosten von 1.300 Euro pro Quadratmeter. Für 58 Wohnungen in den Regeletagen sind Fördermittel aus dem Programm „Soziale Wohnraumförderung nach dem Wohnraumförderungsgesetz“ in Höhe von 3,2 Millionen Euro beantragt, 1,7 Millionen Euro werden über Kredite der KfW und rund eine Millionen Euro frei finanziert.

Energetische Fassadensanierung auf dem Eschberg

Saarbrücken Eschberg
Eschberg | © Becker & Bredel
In direkter Waldrandlage im Mecklenburgring 53 auf dem Saarbrücker Eschberg wird die Fassade des zweigliedrigen Hochhauses energetisch saniert. Die Modernisierung erfolgt im bewohnten Zustand. Die bislang sichtbare Camus-Dietsch-Fassade erhält eine Wärmedämmung von 14 Zentimetern, welche anschließend verputzt und farblich gestaltet wird. Im Zuge der Betonsanierung an Fassade, Loggien und Laubengängen werden auch die beiden Flachdächer saniert und gemäß den Vorgaben der Energieeinsparverordnung gedämmt. Zudem werden sämtliche Fenster und Türen der insgesamt 81 Wohnungen erneuert. Das Nebengebäude im Erdgeschoss wird ebenfalls mit Fassadendämmung, neuen Fenstern und neuem Dachaufbau energetisch saniert.

Der Mecklenburgring 53 wurde 1970 als „Altenwohnanlage“ gebaut. Damals dachte noch niemand an die barrierefreie Erschließung oder gar Gestaltung der Wohnung. Aus der Historie heraus wohnen hier auch heute noch überwiegend ältere Menschen. Der Mecklenburgring 53 besteht aus zwei Gebäudeteilen, welche durch ein gemeinsames Treppenhaus miteinander verbunden sind. Die Baukörper sind um eine halbe Etage versetzt, so dass der rechte Gebäudeteil vom Treppenhaus her stufenlos erreichbar ist. Bislang galt es jedoch, bis zum Aufzug Stufen zu überwinden, was sich für Mieterinnen und Mieter mit Mobilitätseinschränkungen als problematisch erweist Die Siedlungsgesellschaft baut daher vor dem rechten Gebäude eine Rampe, damit zukünftig ein stufenfreier Zugang zum Treppenhaus und damit zum Aufzug gewährleistet ist. Somit sind diese Wohnungen auch stufenlos erreichbar.

Die Arbeiten haben im Juni 2019 begonnen und werden voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen sein. Die Kosten für die Maßnahme sind mit 2,7 Millionen Euro veranschlagt, wovon 2,1 Millionen Euro über KfW-Kredite finanziert werden.