Gesetzliche Vorgaben und technische Lösungen Austausch raumluftunabhängiger Gasetagenheizungen
Raumluftunabhängige Gasetagenheizungen in Mehrfachbelegung sind sogenannte LAS-oder C4-Geräte (Luft-Abgas-System – die Zuluft wird über den Schornstein zugeführt). Sie sind im EU-Recht formal nicht von der für die raumluftabhängigen B1-Geräte geltenden Ausnahme erfasst und dürfen deshalb nach dem 26. September 2015 nicht mehr in den Markt gebracht werden. Nach dem gegenwärtigen Verordnungsstand dürfen sie bei einem zukünftigen Austausch nur noch durch Brennwertgeräte ersetzt werden. Der GdW hatte sich auf nationaler und EU-Ebene intensiv für eine Lösung für die C4-Geräte eingesetzt. Trotz offizieller Schreiben der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und von Housing Europe an die Kommission konnte keine europäische Lösung erreicht werden.
Raumluftunabhängige Heizgeräte dürfen seit dem 26. September 2015 auf dem europäischen Markt nur noch in Verkehr gebracht werden, wenn sie mindestens den Standard der Brennwerttechnik erfüllen. Nur dann genügen sie den Anforderungen zur Energieeffizienz nach der europäischen Verordnung Nr. 813/2013. In Mehrfamilienhäusern können sich Schwierigkeiten ergeben, wenn mehrere Gasetagenheizungen der Installationsarten C4, C8 oder B3 an eine gemeinsame Abgasanlage angeschlossen sind und ein Gerät ausgetauscht werden muss. Denn: Alte Gas-Heizwert- und neue Gas-Brennwertgeräte dürfen aus Sicherheitsgründen in der Regel nicht an einem Schornstein betrieben werden.
Mit diesem Thema befasst sich die Broschüre „Austausch Raumluftunabhängiger Gasetagenheizungen in Mehrfamilienhäusern“, welche von der BAM und dem Umweltbundesamt in Zusammenarbeit mit mehreren Fachverbänden, unter ihnen der GdW, hergestellt wurde. Die Broschüre verschafft Haus- und Wohnungseigentümern sowie Immobilienverwaltern einen ersten Überblick darüber, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen. Ziel ist, die Heizungs- und Warmwasserversorgung in betroffene Wohnungen möglichst schnell wiederherzustellen. Informieren lohnt sich, da moderne Heizungen Betriebskosten und CO2-Emissionen einsparen. Gesetzliche Vorgaben und Lösungen