Wohnungsmarktbeobachtung 2019 „Rheinland-Pfalz sieht Erfolge bei Dämpfung der Wohnpreise“
Mit dieser Titelzeile berichtet Volker Thies von der Immobilienzeitung aus der Pressekonferenz am 21. Oktober 2019 zur Präsentation der Wohnungsmarktbeobachtung 2019, die das Statistische Landesamt und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in Mainz präsentierten.
Auch wenn die Mieten und die Kaufpreise für Wohnungen in den großen rheinland-pfälzischen Städten zwar weiter steigen, sieht Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen Zeichen einer leichten Entspannung, da das Wohnungsangebot stärker gestiegen ist als die Bevölkerung.
Demnach wurden im Jahr 2018 im Bundesland 14.362 Baugenehmigungen erteilt, 881 mehr als im Jahr zuvor, und 13.414 Baufertigstellungen gemeldet, 2.521 mehr als im Jahr 2017. Marcel Hürter, Präsident des Statistischen Landesamts, gab allerdings zu bedenken, dass das laufende Jahr mit 9.892 Baugenehmigungen um 6,1 Prozent hinter dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs zurückbleibe und bis zum Jahresende wohl auch nicht mehr gleichziehen werde.
Nach Ansicht von Ahnen kann auch ein leichtes Abbremsen der Mietzuwächse in Mainz, Trier und Landau „in aller Vorsicht als Indikation für die Wirksamkeit der dort seit 2016 geltenden Mietpreisbremse“ interpretiert werden.
Die ISB hat im laufenden Jahr bislang 171,7 Millionen Euro für die Wohnraumförderung im Bundesland zugesagt, was 1.956 Wohneinheiten entspricht. Weitere rund 1.000 Anträge sind derzeit in der Bearbeitung. ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer sieht bei der Eigentumsförderung eine gewisse Sättigung der Nachfrage als erreicht an. Für den Mietwohnungsbau erreichten derzeit jedoch extrem viele Anträge die Bank.
Hohe Preise und Anstiege in den Schwarmstädten
Im Jahr 2018 wurden in Mainz 1.300 Wohnungen fertiggestellt und im Landkreis Mainz-Bingen 1.500. Beides sind die Spitzenwerte unter den kreisfreien Städten bzw. den Landkreisen im Bundesland. In Mainz sind die Neuvertragsmieten für Wohnungen zum Ende des ersten Halbjahrs 2019 auf durchschnittlich 11,45 Euro/qm gestiegen. Das war ein Zuwachs um 2,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs, während die Steigerung im Durchschnitt aller kreisfreien Städte 3,6 Prozent ausmachte. Die nächstgrößere Stadt Koblenz erreichte 8,33 Euro/qm (+3,7 Prozent) und die drittgrößte Stadt Trier 9,41 Euro/qm (+4,3 Prozent).
Der landesweit stärkste Mietanstieg war in Ludwigshafen mit einem Plus von 7,8 Prozent auf 8,86 Euro/qm zu verzeichnen. Unter den Flächenlandkreisen hat Mainz-Bingen mit 8,54 Euro/qm das höchste Mietniveau. Eigentumswohnungen kosteten in Mainz zur Jahresmitte 2019 durchschnittlich 3.649 Euro/qm und damit 4,7 Prozent mehr als zum gleichen Datum des Vorjahrs. Es folgen Trier mit 3.525 Euro/qm (+6,3 Prozent) und Landau mit 3.234 Euro/qm (+25,4 Prozent).