Wohnungsmarktbeobachtung 2020
Geförderte Wohnungen: Zuwachs durch Mehrfamilienhäuser


Bis Ende 2020 wird der Wohnraumförderungsetat in Rheinland-Pfalz ausgeschöpft sein. Dies geht vor allem auf den Wohnungsbau in Mehrfamilienhäusern zurück, wie die Investitions- und Strukturbank (ISB) bei der Vorstellung der Wohnungsmarktbeobachtung bekanntgab. Dabei investierten nun auch immer mehr Fonds in den geförderten Wohnungsbau, so die Förderbank des Landes Rheinland-Pfalz. Das Finanzministerium erklärte, den Etat für 2021 aufzustocken.

Wohnungen in Wohngebäuden (Neubau, Gliederung nach Gebäudearten)
Wohnungen in Wohngebäuden (Neubau, Gliederung nach Gebäudearten)
300 Millionen Euro stellt das Land Rheinland-Pfalz 2020 für die Wohnraumförderung zur Verfügung. Bereits Anfang November war absehbar, dass diese Summe voll ausgeschöpft werden würde. Bis Ende Oktober 2020 konnten trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie insgesamt 2.068 Wohneinheiten mit einem Volumen von rund 227 Millionen Euro gefördert werden. Bei etwas mehr als der Hälfte der Wohneinheiten handelte es sich um Mietwohnungen. Die Finanzministerin hat deshalb angekündigt, im Haushalt für das Jahr 2021 375 Millionen Euro für die Wohnraumförderung vorzusehen.

ISB-Vorstand Dr. Ulrich Link führte dies bei der Vorstellung der Wohnungsmarktbeobachtung insbesondere auf die im Mai verbesserten Förderbedingungen und auf die Kooperationsvereinbarungen des Landes mit fünf Städten mit angespannten Wohnungsmärkten zurück. Dabei stellte er klar: „Die Förderkulisse wird aufrechterhalten. Das ist ja auch Teil der Vereinbarung mit den Städten.“ Auf der anderen Seite verpflichten sich die Städte, bei künftigen Baugebieten eine 25-Prozent-Quote an geförderten Wohnraum einzuhalten.

Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden (Neubau udn Baumaßnahmen im Bestand)
Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden (Neubau udn Baumaßnahmen im Bestand)
Die Zahl der Baugenehmigungen und Baufertigstellungen von Wohngebäuden ging 2019 in Rheinland-Pfalz zwar leicht zurück. Das Statistische Landesamt, das ebenfalls an der Wohnungsmarktbeobachtung beteiligt ist, erklärt dies aber mit einem Sondereffekt. 2018 waren zwei große Wohnheime gebaut worden, ein Ausreißer nach oben. „Die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen in Wohnheimen ging 2019 um mehr als drei Viertel gegenüber dem Vorjahr zurück. Für alle anderen Wohngebäudearten lagen die Genehmigungszahlen im Plus“, sagte Sebastian Fückel, Referatsleiter im Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz. Und so sei die Grundtendenz bei den Baugenehmigungen seit 2010 weiterhin positiv. Insgesamt seien seit der letzten Zählung 2011 100.000 neue Wohnungen in Rheinland-Pfalz hinzugekommen.

Bei einem Vergleich der Baugenehmigungen (Neubau und Bestand) der ersten acht Monate 2019 mit denen 2018 zeigt sich eine Steigerung um 645 Wohnungen bzw. um 5,9 Prozent. Und so standen in Rheinland-Pfalz Ende 2019 trotz einer gestiegenen Einwohnerzahl 2,3 Wohnungen pro 1.000 Einwohnern mehr zur Verfügung als im Vorjahr. In absoluten Zahlen: 2,12 Millionen Wohnungen bei 4,09 Millionen Rheinland-Pfälzern.

Veränderung der Zahl der Wohnungen je 1000 Einwohnerinnnen und Einwohner seit 2011
Veränderung der Zahl der Wohnungen je 1000 Einwohnerinnnen und Einwohner seit 2011
Allerdings entwickelt sich die Wohnraumdichte (Wohnungen pro 1.000 Einwohner) je nach Region unterschiedlich. Während beispielsweise im Landkreis Cochem-Zell seit 2011 ein Anstieg um 8,4 Wohnungen pro 1.000 Einwohnern zu verzeichnen war, ging dieser Wert in der Stadt Ludwigshafen sogar um 4,2 zurück. Hier ist also der Bedarf an Wohnraum sogar noch gestiegen.

Die aktuelle Wohnungsmarktbeobachtung mit vielen weiteren Details kann kostenfrei hier heruntergeladen werden.

Berger, Matthias | © manjit jariIhr Ansprechpartner
Matthias Berger


Politischer Referent
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matthias.berger@vdwsuedwest.de